Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden verdeutlicht auf erschreckende Weise den Zustand zahlreicher Ingenieurbauwerke im Bundesgebiet. Wie sich nicht nur an diesem Beispiel zeigt, führt eine unzureichende Finanzierung der deutschen Verkehrsinfrastruktur zu vermeidbaren Schäden, die in der Konsequenz gar lebensbedrohliche Auswirkungen haben können. Als sensibelster Teil der Verkehrsinfrastruktur werden die etwa 40.000 Brücken im Bundesfernstraßennetz durch den zunehmenden Personen- und Güterverkehr in besonderem Maße beansprucht. Der Großteil der Brückenbauwerke, insbesondere in den alten Bundesländern, wurde bereits zwischen 1965 und 1985 errichtet und bedarf in den kommenden Jahren umfangreicher Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Um diesen enormen Erhaltungsbedarf zu decken, müssen zusätzliche Finanzmittel generiert und verstetigt werden. Allein für den Zeitraum von 2025 bis 2030 besteht eine Finanzierungslücke für Erhalt, Neu- und Ausbau von rund 13,3 Milliarden Euro, wovon allein 5,5 Milliarden Euro auf notwendige Brückenmodernisierungen entfallen. Die Modernisierung der rund 4.000 maroden Brücken ist eine der vordringlichsten Zukunftsaufgaben, um die Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Bundesfernstraßennetzes zu gewährleisten. Es muss daher sichergestellt werden, dass der angemeldete Mehrbedarf in den Haushaltsverhandlungen berücksichtigt wird und die Autobahn GmbH langfristige finanzielle Planungssicherheit erhält, um das Ziel der Sanierung von 400 Brücken pro Jahr zu erreichen.