„Wir müssen die Ursachen für Stau und Verkehrsgefährdung auf unseren Fernstraßen beseitigen und dürfen nicht nur an den Symptomen herumdoktern.“ Dr. Peter Fischer, Präsident des Verbandes Pro Mobilität, forderte in Berlin, dass sich die Politik endlich der Realität der maroden Verkehrsinfrastruktur stellen müsse. Die 300 Millionen Euro, die der „Projektplan Straßenverkehrstelematik 2015“ für die Optimierung des Verkehrsflusses auf Autobahnen vorsehe, seien in finanzieller Hinsicht nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“.
Die beschriebenen Maßnahmen verbesserten kurzfristig den Verkehrsfluss und sorgten damit auch für mehr Verkehrssicherheit. „Das ist sehr zu begrüßen“, so Verbandspräsident Fischer. Langfristig seien die Probleme damit aber nicht zu lösen. Die 108 noch geplanten Projekte würden die Leistungsfähigkeit auf weiteren 1350 Kilometer Fernstraßen zwischen 10% und bis zu 30 % steigern. Das reiche jedoch nicht ansatzweise aus, um das vom Bund prognostizierte Wachstum des LKW-Aufkommens auf dem über 12.000 Kilometer langen Autobahnnetz zu kompensieren. Im Zeitraum von 2004 und 2025 werde für den LKW demnach ein Wachstum von 81 Prozent erwartet.
Der Verkehrsinfrastrukturverband unterstütze die Ansicht von Verkehrsexperten, dass für den Erhalt und Ausbau der Fernstraßen pro Jahr rund sieben Milliarden Euro investiert werden müssten – stattdessen sehe der Bundeshaushalt 2011 dafür weniger als 5 Milliarden Euro vor. Dies sei eine gefährliche Unterfinanzierung angesichts der maroden Brücken und Fahrbahnen. So werden laut Verkehrsinvestitionsbericht 2009 rund 47 Prozent der Brückenflächen vom Bund als nur „noch ausreichend“ oder schlechter eingestuft. 2001 lag dieser Wert noch bei 36 Prozent.
Weitere Informationen: Stefan Gerwens, Geschäftsführer
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